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Nov 26 2011

The Elder Scrolls V: Skyrim

Skyrim ist vermutlich das Spiel, auf das ich mich bisher am meisten gefreut habe. Dementsprechend groß waren auch meine Erwartungen. Publisher und Entwickler Bethesda Softworks (und vor allem Produzent Todd Howard) kündigten ja im Vorfeld einiges an und böse Zungen behaupteten, dass sie den Mund etwas zu voll nehmen würden.
Doch seit dem 11.11.2011 kann ich eines mit Sicherheit sagen: Sie haben kein Versprechen gebrochen.

Hier geht’s Zur Playlist auf YouTube:

Wer gerne mehr über Skyrim erfahren würde, bevor er sich das Let’s Play ansieht oder das Spiel gar kauft, für den habe ich meine Meinung zu der PC-Version hier niedergeschrieben. Bedenkt aber, dass ich erst wenige Stunden mit Skyrim verbracht habe und bei weitem keinen umfassenden Bericht abliefern kann. Der nachfolgende Text wird aber im Laufe meines Let’s Plays erweitert, verändert und vervollständigt.

Skyrim tritt in die großen Fußstapfen von Morrowind und Oblivion.
Ob die Fußstapfen von Morrowind oder Oblivion die größeren sind, darüber lässt sich natürlich streiten, doch fest steht, dass beide Spiele die Messlatte für einen gebührenden Nachfolger hoch angesetzt haben.
Skyrim jedoch, erfüllt und übertrifft diese Anforderungen mit Leichtigkeit, obwohl es an Mängeln keineswegs mangelt. Dazu jedoch etwas später mehr. Eine große, traumhaft schön gestaltete Welt, die von zahllosen NPCs und anderem Getier bewohnt wird lädt den Spieler dazu ein, diese nach Lust und Laune zu erforschen, denn wie auch in den vorhergehenden Teilen der Serie gilt:
Tu‘ was du willst, wann du willst.

Auch Skyrim behält das Konzept der absoluten Nonlinearität der Vorgänger bei, das eines der Hauptmerkmale der Serie darstellt. Man kann Stunden in Skyrim verbringen ohne auch nur einen schimmer zu haben, um was es in der Story eigentlich geht.

Um in der eisigen Welt überleben zu können, wurden die Kampfmechanics rundum erneuert. So lassen sich nun Waffen oder Zauber in beide Hände legen und individuell Kontrollieren. Ein Schwert in der linken und einen Heilungszauber in der rechten Hand? Kein Problem! Zwei Schwerter schwingen? Kein Problem!
Zwei gleiche Zauber gleichzeitig einsetzen um ihre Effektivität zu erhöhen?
Ihr habt es erraten: Kein Problem!

Und weil die Einsatzmöglichkeiten so vielfältig sind wurde auch eine weitere große Änderung vorgenommen.
Das Skillsystem wurde komplett überarbeitet. Der Spieler wählt zu Beginn des Spieles keine Klasse mehr aus, oder verteilt Skillpunkte selbst. Skills werden nur mehr durch die Verwendung der Fähigkeiten hochgelevelt.
Das klingt nicht sonderlich revolutionär, wurde dieses Konzept doch auch schon in ähnlicher Form in den Vorgängern angewandt. Das stimmt. Jedoch wurde das Klassensystem in Skyrim nicht nur bei der Charaktererstellung, sondern aus dem gesamten Spiel entfernt.
In Folge dessen gibt es keine Haupt-, oder Primärfertigkeiten mehr, die sich schneller hochleveln lassen oder das Charaktertlevel mehr beeinflussen. Alle Skills verhalten sich gleich im Bezug auf das eigene und das Gesamtlevel.
Klingt nicht besonders aufregend und für manche vielleicht sogar etwas verwirrend. Wer die Vorgänger nicht gespielt hat, wird eventuell überhaupt keine Ahnung haben wovon ich da überhaupt rede.

Grundsätzlich lässt sich das ganze am einfachsten so formulieren:
In Morrowind und Oblivion bestimmte der Spieler im Grunde von Anfang an, welche Waffen oder Zauber er im Spiel verwenden würde. In dem er zum Beispiel „stumpfe Waffen“ als Primärskill festlegte, nagelte er sich im Grunde auf diese Waffengattung fest. Diese Festlegung fällt bei Skyrim völlig weg und animiert so, mehrere Waffengattungen auszuprobieren, zu skillen und sich so Situationen besser anpassen zu können. Im großen und ganzen also ein weiterer Schritt in Richtung Entscheidungsfreiheit, auf die die Entwickler laut eigener Aussagen ein großes Augenmerk gelegt haben.

Bei einem Spiel, dass einen Umfang aufweist wie Skyrim es tut, werden in der Entwicklungsphase klarerweise ein paar Dinge übersehen. Hinzu kommt auch noch, dass Bethesda den Ruf hat sehr bugreiche Versionen ihrer Produkte zu veröffentlichen. Nicht allzu lange vor dem Release von Skyrim hat sich dieser Ruf mit dem Release von „Brink“ und „Rage“ bestätigt und schon Morrowind und Oblivion hatten bei ihrem Release einige grobe Bugs aufzuweisen, die teilweise bis heute nicht behoben wurden.
Auch bei Skyrim wurden die  Bethesda Game Studios, die hauseigene Entwicklungsabteilung von Bethesda Softworks, diesem Ruf gerecht. XBox-User klagen über Texturen-Fehler, wenn das Spiel von der Festplatte gestartet wird. PS3- und PC-User berichten gleichermaßen von Framerateeinbrüchen und Abstürzen.
Ich selbst hatte in den bisher 7 Stunden, die ich in Himmelsrand verbracht habe keinerlei Probleme und konnte auch keine Bugs feststellen. Bethesda hat jedoch angekündigt, dass Ende November ein Patch erscheinen soll, der die gröbsten Probleme beheben wird. Das wird mich hoffentlich auch davor bewahren im späteren Spielverlauf in eine Konfrontation mit einem der besagten Bugs zu geraten.

Was mir dafür jedoch als besonderer Mangel aufgefallen ist, ist die deutsche Synchronisation, die erstmalig nicht an der inhaltlichen sondern an der technischen Qualität scheitert. Diese weist nämlich teilweise Artefakte auf, wie sie bei mp3-Dateien mit zu hoher Kompression typisch sind. Die Stimmen wirken dadurch Blechern und verzerrt. Am besten sind die Auswirkungen bei S- und Sch-Lauten zu hören. Als Tontechniker fallen mir derartige Dinge besonders und vor allem besonders störend auf.
In einem Thread zu dem Thema im offiziellen Bethesda-Forum hat sich ein User die Soundfiles genauer angesehen und siehe da: Zu hohe Kompression und zu geringe Abtastrate ist das Problem. Es tritt jedoch nicht bei allen Files auf. Wie der User feststellt wurden die Dateien in unterschiedlicher Qualität komprimiert. Außerdem scheint nur die deutsche Version davon betroffen zu sein. Umso bitterer, dass die deutsche Synchronisation erstmals in der Serie sehr gelungen ist. Man hört nicht an jeder Ecke dieselbe Stimme und es wurden auch bekanntere Synchronsprecher rekrutiert.

Ich würde mir von Bethesda einen Patch wünschen, der es erlaubt, die Audiodaten durch hochwertigere zu ersetzen. In dem Fall wäre es mir sogar egal, wenn dieser Patch 2-5GB hätte. Im derzeitigen Zustand hat Skyrim jedoch teilweise die mieseste Soundqualität die ich je in einem Spiel gehört habe.

Ein weiterer, jedoch eher unwichtiger Punkt unter dem in letzter Zeit viele PC-Veröffentlichungen leiden ist, dass die meisten Spiele primär für Konsolen entwickelt werden und sich auch dementsprechend anfühlen. So wurde Skyrim primär für die XBox 360 entwickelt, was sich vermutlich in der PS3-Version nicht allzu bemerkbar macht, in der PC-Version jedoch deutlich zu spüren ist.
Glücklicherweise schlägt sich das nicht in der allgemeinen Steuerung nieder sondern hauptsächlich im Inventarmenü von Skyrim. Die Handhabung funktioniert zwar relativ problemlos, obwohl gerne mal Mausklicks nicht so ganz registriert zu werden scheinen. Die Gestaltung jedoch ist für die Bedienung mit der Maus etwas ungünstig und es ist offensichtlich, dass die Menüs für Controller konzipiert wurden.
Bemerkbar macht sich das vor allem darin, dass auch zur Menübedienung die Tastatur von nöten ist. Öffnet man zum Beispiel eine Truhe und würde gerne einen Zaubertrank darin ablegen, so muss man ihn nicht (wie ich es intuitiv machen würde) anklicken, sondern die Taste ‚R‘ drücken. Ein Mausklick hingegen bewirkt, dass man den besagten Zaubertrank konsumiert. Wie allerdings anfangs schon erwähnt, sind das eher unwichtige Punkte, die eventuell nicht einmal jedem Spieler auffallen und vermutlich eine Frage der Eingewöhnung sind.

Leider kann ich zum momentanen Zeitpunkt noch nichts zur Qualität der Story oder der Quests sagen, da ich dafür noch nicht genug Zeit mit dem Spiel verbracht habe, aber ich werde diesen Artikel aktualisieren, sobald ich der Meinung bin, genug gesehen zu haben um einen Bericht abliefern zu können.

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